Schneller Lesen – wie lernt man das?

Jedes Masterstudium, egal ob per Fernstudium oder im normalen Präsenzmodus kommt mit einer großen Menge Lesestoff daher. Das können zum einen Lernskripte, Lehrbriefe oder sonstige Zusammenfassungen des Lernstoffes sein, zum anderen wird man auch zahlreiche Bücher und Texte lesen müssen. Gerade im nebenberuflichen Studium oder beim Fernstudium ist die Zeit zum Lernen aber begrenzt. Jede Möglichkeit, das Lernen zu optimieren, ist daher gern gesehen. Ein erster hilfreicher Schritt kann es schon sein, wenn man in der Lage ist, Texte schneller zu verarbeiten.

Wie bei nahezu jeder anderen Tätigkeit auch macht Übung im ersten Schritt den Meister. Wer viel liest, der wird auch die Texte, die im Rahmen des Studiums zu lesen sind, schneller erfassen können. Es bietet sich also an, auch privat öfter mal längere und komplexere Texte zu lesen. Das können Beiträge aus der überregionalen Zeitung, aus Magazinen oder auch Texte aus der Belletristik sein.

Der Schlüssel zum schnelleren Lesen liegt dabei darin, dass nicht jedes Wort einzeln erfasst werden muss, sondern ganze Wortgruppen oder sogar ganze Blöcke bereits im Gedächtnis bekannt sind und so schneller abgerufen werden können. Am aktuellen Text wird so nur noch der tiefe Sinn verstanden, die einzelnen Wörter und Wortgruppen, die diesen Sinn ausarbeiten sind durch frühere Auseinandersetzung mit Textinhalten bereits abgespeichert.

Effektives Lesen lernen?

Um zu verstehen, wie effektives Lesen gelernt werden kann, sollte zunächst betrachtet werden, welche Faktoren störend wirken:

  • kleiner Wortschatz
  • Ein kleiner Wortschatz wirkt sich negativ auf die Lesegeschwindigkeit aus. Gerade bei akademischen Texten mit vielen Fremdwörtern und Fachbegriffen muss der Leser Passagen und Wörter oft häufiger lesen bis er den Inhalt versteht. Wer bereits mit den Begrifflichkeiten vertraut ist, der wird den Fachtext viel schneller verinnerlichen können.

  • Wort für Wort lesen
  • Beim Lesenlernen wurde noch Wort für Wort vorgegangen und der große Zusammenhang im Nachhinein hergestellt. Diese Variante ist für Anfänger sicher gut geeignet, wird sich aber negativ auf die Lesegeschwindigkeit auswirken. Der eigentliche Trick besteht darin, nicht Wort für Wort zu lesen, sondern ganze Absätze und Zusammenhänge auf einen Blick zu erfassen.

  • Negative Emotionen
  • Diese Erkenntniss ist eigentlich banal. Wer kein Interesse am Thema hat, diesem sogar negative Emotionen entgegenbringt, der wird die entsprechenden Texte auch nicht schnell lesen können. Eine positive Grundeinstellung zum Lesestoff kann sich bereits auch positiv auf die Lesegeschwindigkeit auswirken.

  • Störende Umgebung
  • Auch dieser Punkt ist recht logisch. Störende Umgebungseinflüsse, wie laute Geräusche, unangenehme Gerüche, zu helles Licht oder alle möglichen anderen Faktoren werden sich negativ auf die Leseleistung und die damit verbundene Lesegeschwindigkeit auswirken. Hier gilt es, vorab die optimalen Voraussetzungen zu schaffen.

Wie kann man nun schneller lesen?

  1. Konzentration auf die wichtigen Wörter
  2. Texte bestehen zum großen Teil aus redundanten Wörtern und Informationen. Diese sind quasi das Beiwerk zu den eigentlichen sinngebenden Wörtern. Typische Beispiele für redundantes Wortmaterial sind Füllwörter oder Stoppwörter. „Der“, „Die“, „Das“ – diese Wörter dienen nicht der unmittelbaren Sinnhaftigkeit von Textinhalten. Beim Schnellen Lesen wird man sie über kurz oder lang einfach überlesen und nur noch die wichtigen Substantive und Verben erfassen.

  3. Konzentration auf die Hauptfakten
  4. Gerade bei Fachtexten gibt es oft eine wichtige Aussage, die mit mehreren Sätze, oft sogar mehreren Abschnitten oder Seiten an Text vermittelt wird. Eine Übung kann darin bestehen, Satz für Satz oder Abschnitt für Abschnitt einfach schnell die Hauptaussage, den Hauptfakt aus dem Text zu filtern und zu Papier zu bringen. Im Nachhinein kann man zur Übung den Text nochmal tiefergehender lesen und prüfen, ob einem wichtige Informationen „durch die Lappen“ gegangen sind. Wenn man diese Übung häufiger wiederholt sollte es immer leichter fallen, die Keyfacts aus Textabschnitten schnell herauszufiltern.

  5. Vorab Struktur in den Text bringen
  6. Beim Lesen für Master, Fernstudium und Co. ist es wichtig, sich nicht einfach aufs gute Wohl hinzusetzen und mit dem Buch anzufangen. Die Zeit ist begrenzt und umso wichtiger ist effektives Lesen. Vorab sollte man durch Lesen der Zusammenfassung und der Inhaltsübersicht für sich selber eine Struktur aufbauen. Es kann sich auch anbieten, das Buch in Kürze zu überfliegen, um festzustellen, ob die Inhalte einzelner wichtiger Kapitel wirklich gut aufbereitet sind. Ein weiterer Vorteil dieser Form der Vorbereitung liegt sicherlich darin, zu erkennen, ob das Buch wirklich geeignet ist. Meistens gibt es zu einem Sachthema mehrere Veröffentlichungen von unterschiedlichen Autoren. Die Wahl eines anderen Buches, welches das Thema besser behandelt, sollte besser vorab erfolgen und nicht erst nachdem bereits mehrere Stunden verschwendet wurden.

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