Motivation zum Lernen

Sich zum lernen motivieren – das ist eine Kunst. Schon in der Schule musste man sich dem ungeliebten Prozess des Lernens hingeben. Im Studium ging das so weiter. Wer hier Erfolg haben wollte, der musste, eigenständig lernen und sich effektiv auf die Prüfungen vorbereiten. Wer sich nun für einen nebenberuflichen Master entscheidet oder ein Fernstudium in Teilzeit angeht, der muss die Motivation zum Lernen wieder neu ergründen. Es wird mit der Zeit nicht unbedingt leichter, sich zum Lernen zu motivieren. Ein Vorteil besteht aber in der gesteigerten Erfahrung. Wer schon jahrelang in Schule und Studium lernen musste, der hat sich mit hoher Wahrscheinlichkeit, Lerntechniken angeeignet, die individuell sehr zu einem passen.

Beim nebenberuflichen Master oder Fernstudium ist es ungleich schwerer, sich zum Lernen zu motivieren. Der Grund liegt darin, dass man eigentlich bereits in Vollzeitarbeitet. Anders als um Studium kann das Lernen also nicht in die ganz normale „Arbeitszeit“ verlegt werden, sondern muss am Feierabend stattfinden. Wer einen anstrengenden Arbeitstag hinter sich hat, der braucht eigentlich einen Ausgleich, um wieder zu Kräften zu kommen. Ein solcher Ausgleich kann durch Sport, Erholung usw. stattfinden. Sich aber am Abend hinzusetzen und Lernstoff einzupauken ist kein wirksamer Ausgleich. Die Motivation zum Lernen am Abend noch zu finden, kann eine echte Herausforderung sein.

Arten der Motivation

    • Extrinsische Motivation

Diese Motivation wird durch äußere Faktoren gesteuert. Ein typisches Beispiel für extrinsische Motivation sind Leistungskontrollen. Durch diese muss man quasi lernen, will man nicht schlecht abschneiden. Die Motivation kommt von Außen. Wenn Eltern in der Schulzeit die Kinder mit Geld für gute Noten belohnen ist dies auch ein Beispiel für extrinsische Motivation zum Lernen. Die Kinder lernen dann, weil sie das Geld haben möchten. Optimal ist das nicht unbedingt.

    • Intrinsische Motivation

Bei dieser Form der Motivation kommen die Faktoren aus dem Inneren, also aus einem selbst. Einer der wichtigsten intrinsischen Motivationsfaktoren ist Spass. Wenn man Spass am Lernen hat kann dies zu sehr guten Ergebnissen führen. Auch Sinnhaftigkeit kann eine intrinsische Motivation unterstützen. Während mann in der Schule oft nicht verstanen hat, warum man z.B. Kunstgeschichte lernen musste, ist das im weiterbildenden Studium anders. Hier weiß man recht genau, wofür man studiert und lernt.

Positive vs. Negative Motivation

Intrinsiche und extrinsische Motivation kann zudem positiv und negativ vorliegen. Wer sein Kind für schlechte Noten bestraft, der sorgt für eine negative extrinsische Motivation. Belohnung ist der positive Gegenpart. Auch bei intrinsischer Motivation kann es positive und negative Faktoren geben. Wer innerlich Frust aufbaut, weil er mit den eigenen Leistungen bislang nicht zufrieden war, der motiviert sich negativ intrinsisch. Anders ist das sicherlich, wenn man wirklich mit Freude lernt. Dann wäre das positiv.

Negative Motivation mag kurzfristig Erfolg haben. Auf lange Sicht gesehen wird positive Motivation aber die besseren Resultate liefern. Der ideale Fall, will man sich fürs Lernen motivieren, ist sicherlich die positive intrinsische Motivation. Wer von sich aus lernt, weil er Spass an den Inhalten hat und begierig drauf wartet, mehr Wissen zu dem Gebiet aufzusaugen, der wird auch die größten Lernerfolge feiern.

Motivation ist also im besten Fall positiv und intrinsisch erzeugt.

Warum ist intrinsische Motivation so stark?

    • Eigener Antrieb

Kaum etwas ist motivierende und effektiver, als der eigene innere Antrieb. Wer den Wunsch hat, etwas zu erreichen, der wird da mit einer ganz anderen Motivation rangehen, als wenn man die Wünsche anderer umsetzen muss. Der eigene Antrieb ist beim Lernen besonders stark.

    • Keine Manipulation von Außen

Sobald die Motivation von Außen kommt wirkt dies auch irgendwie manipulativ. Man erkennt sich nicht unbedingt wieder in dem was man tut. Ein typisches Beispiel ist es, wenn man aus einer Juristenfamilie kommt und deswegen auch Jura studieren muss, obwohl man sich eigentlich für Kunst interessiert.

    • Starker Wille schafft alles

Der eigene Wille, es zu schaffen und sich im Studium erfolgreich durchzusetzen, kann unglaublich viel Kraft mobilisieren. So wird das Lernen auch viel leichter fallen, als wenn man dazu „gezwungen“ wird. Bessere Lernergebnisse sind durchaus zu erwarten.

Was kann man konkret tun, um sich zu motivieren?

Motivation ist natürlich nichts, was von jetzt auf gleich durch ein paar Tipps und Tricks aus dem Internet erzeugt werden kann. Schon bei der Frage, ob man sich für einen nebenberuflichen Master oder ein Fernstudium neben dem Job entscheidet, muss man klar hinterfragen, ob sich die Motivation zum Lernen über die Jahre aufrecht erhalten lässt.

Es sind also einige Dinge schon vor dem Studium zu hinterfragen. Wer hier die richtigen Entscheidungen trifft, der kann schon gut vorarbeiten, damit die Motivation zum Lernen aufrecht erhalten bleibt.

Vor dem Studium:

  • Inwiefern bringt mich das Studium im Job weiter?

Kann ich höhere Positionen anstreben oder verdiene ich mehr Geld?

  • Inwiefern bringt mich das Studium persönlich weiter?

Kann ich durch das neue Wissen persönlich was hinzugewinnen. Kann ich der „Eintönigkeit“ der Arbeit so etwas entgegensetzen?

  • Interessiert mich das Fach?

Wollte ich schon immer mehr über diesen Fachbereich wissen? Ist das alles einfach hochinteressant für mich?

Während des Studiums:

  • Welches Ziel habe ich?

Wenn es im Studium ein klares Ziel gibt, dann kann man sich einen Plan entwickeln, mit welchen Lerneinheiten drauf hingearbeitet werden kann. Das Ziel sollte man sich klar machen.

  • Lernpakete bilden

Mit dem Ziel vor Augen können jetzt tehematisch sinnvolle und vor allem überschaubare Lernpakete gebildet werden. Es gibt kaum etwas unmotivierenderes, als unstrukturiert beim Lernen vorzugehen. Dann entsteht schnell der Eindruck, dass es einfach nicht zu schaffen ist.

  • Den Anfang schaffen

Das Schwierigste ist es oft, erstmal den Einstieg ins Lernen zu schaffen. Wenn diese Hürde genommen ist, kommt die Lust am Lernen oft recht schnell.

Welche Lernstrategien können motivierend wirken?

Jeder Mensch kann durch unterschiedliche Lernstrategien Erfolge feiern. Wo der eine gern die Strukturen visuell vor sich sieht, kann der andere durch Hören besser lernen. Die Frage, wie man richtig lernt, kann also sehr individuell beantwortet werden.

Motivierend wirken können folgende Vorgehensweisen:

    • Hintergründe verstehen

Wer den Lernstoff im Fernstudium aus Skripten aufnimmt, der wird dort meist nur Stichpunkte und grobe Zusammenhänge vorfinden. Es kann sehr motivierend wirken, wenn man sich in die Hintergründe der Theorien einliest. Dafür kann man sich selber Sekundärliteratur suchen. Wer die größeren Zusammenhänge versteht, der wird auch motivierter sein, wenn es darum geht, neue Informationen zu dem Thema aufzunehmen.

    • Eigene Zwischenziele setzen

Wer sich selber Zwischenziele im Lernplan setzt und diese abarbeitet, der kann sich so motivieren. Werden die Ziele erreicht wirkt das durchaus positiv. Dann kann auch die nächste Lerneinheit mit Eifer angegangen werden.

    • Spielend lernen?

Das spielende Lernen kann gut funktionieren, wenn man der richtige Typ dafür ist. Wer Lerninhalte besser aufnimmt, indem er sie in ein Spiel packt, der wird so auch motvierter lernen können.