Buchhaltung Weiterbildung

Buchhalter werden

Eine Weiterbildung im Bereich der Buchhaltung endet unweigerlich mit dem Abschluss staatlich geprüfter Buchhalter. Gleichwohl sind noch weitere Fachausbildungen möglich, die an die Weiterbildung angeschlossen oder mit dieser zusammen durchgeführt werden können. Da das Themenfeld Buchhaltung enorme Möglichkeiten bietet, kann sich eine Weiterbildung in jedem Fall lohnen, denn sowohl die Aufstiegs- als auch die Verdienstchancen sind als sehr gut anzusehen.

Inhaltsverzeichnis:

Für wen eignet sich eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Buchhalter?

Im Grunde sollte natürlich eine Affinität zum Bereich Zahlen und Mathematik bestehen. Natürlich darf auch ein gewisses Interesse am Geldverkehr und den damit zusammenhängenden Modalitäten nicht außer Acht gelassen werden. Allerdings sind die Voraussetzungen von fachlicher Seite durchaus anspruchsvoll.

So muss mindestens die Hochschulreife gegeben sein, um überhaupt Zugang zur Weiterbildung zu erhalten. Außerdem sollte eine Berufserfahrung im Bereich der Finanzen gegeben sein, die sich über einen Zeitraum von mindestens 3 Jahren erstreckt.

Hinweis:
Alternativ kann auch noch die mittlere Reife als Zugang dienen, sofern dann eine Berufserfahrung von mindestens 5 Jahren vorgewiesen werden kann. Auch entsprechende Zeugnisse sollten in diesem Zusammenhang nicht fehlen, denn oftmals kann die Weiterbildung sehr viel schneller beendet werden, wenn entsprechendes Fachwissen nachgewiesen werden kann.

Ablauf und Dauer

Die Weiterbildung hat in der Regel eine Dauer von drei Jahren und umfasst alles, was mit dem Bereich der Buchhaltung zu tun hat. Sie entspricht damit einer vollständigen Ausbildung in diesem Bereich und nach dem Abschluss auch als solche gewertet werden.

Dabei sind die Inhalte nach Themengebieten gegliedert und werden im Grunde in drei Bereichen unterrichtet. Im ersten Abschnitt geht es vor allem um Mathematik, Statistik, Steuerrecht und Steuererhebung sowie um die Grundlagen der Prozentrechnung und die verschiedenen Besteuerungsgrundsätze.

Der zweite Abschnitt befasst sich dann mit den eigentlichen Aufgaben der Buchhaltung, der Anlage von Strukturen, dem Verwalten von Datenbeständen auch in Bezug auf moderne computergestützte Systeme und den korrekten Abrechnungs- sowie Auswertungsverfahren.

Hinweis:
Der letzte Abschnitt ähnelt stark einem Studium im Bereich der Rechtswissenschaften, denn hier geht es um die Grundlagen des Finanzsystems, tiefergehende Einblicke in das Steuerrecht und vieles mehr. Am Ende steht dann die Prüfung zum staatlichen Buchhalter durch die IHK.

Wo und wann kann die Weiterbildung absolviert werden?

Die Weiterbildung kann an allen staatlichen Fachschulen durchgeführt werden, die auch mit dem Bereich Finanzwirtschaft beschäftigen. In der Regel werden die Termine für ein Jahr im Vorfeld bekannt gegeben, wo aber auch stark die Auslastung der einzelnen Lehrgänge eine Rolle spielt.

Alternativ kann auch ein Fernstudium begonnen werden, wobei hier jederzeit der Einstieg möglich ist. Allerdings darf dabei nicht übersehen werden, dass ein hoher Anteil an Präsenzunterricht erforderlich ist. Insofern mag es eher sinnvoll sein, diese Weiterbildung vollständig an einer Fachschule zu absolvieren.

Wie erhält man die Lernmaterialen?

Alle Lernmaterialien werden ausnahmslos durch die Fachschule oder den Anbieter des Fernstudiums vergeben. Dabei unterscheiden sich diese nur sehr marginal, denn bei einer Weiterbildung zum staatlich geprüften Buchhalter handelt es sich um ein vom Staat reguliertes Ausbildungsprogramm, wobei alle Teilnehmer die gleichen Lehrplaninhalte in einer ähnlichen Reihenfolge absolvieren müssen. Dennoch muss das Material gegen eine Gebühr geliehen oder gekauft werden.

Gibt es eine Regelzeit für die Weiterbildung?

Die Regelzeit beträgt drei Jahre und kann auf maximal 48 Monate erhöht werden. Dies wäre dann der Fall, wenn die Weiterbildung in Teilzeit erfolgt. Eine weitere Verlängerung ist nicht möglich, sodass nach einer Zeitspanne von 48 Monaten zwangsläufig die Prüfung abgelegt oder aber die Weiterbildung beendet werden muss.

Anerkennung und Vergleich zum Studium

Ein Studium im Bereich der Buchhaltung ist noch weit aus differenzierter als die Weiterbildung und erstreckt sich zum Teil auf bis zu 5 Jahre. Daher ist hier mit einem höheren Kenntnisstand zu rechnen, was im Idealfall natürlich auch den Einstieg in besser bezahlte Berufsfelder ermöglicht. Dennoch ist eine Weiterbildung in jedem Umfang anerkannt denn sie entspricht der Ausbildung zum Buchhalter.

Allerdings muss für eine Bewerbung im Ausland in der Regel eine gesonderte Schulung für die jeweiligen Verhältnisse im entsprechenden Land durchgeführt werden.

Hinweis:
Die Weiterbildung zum Buchhalter ist zwar auch international anerkannt, nur unterscheiden sich die Regularien der einzelnen Staaten durchaus stark von den deutschen Gegebenheiten.

Kosten und Finanzierung

Die Kosten sind mit im Durchschnitt 5.200 Euro nicht zu unterschätzen. Einige Anbieter von Fernstudiengängen sind durchaus günstiger, wobei dann aber immer noch zusätzliche Ausgaben für die Fahrten zu den Präsenzstunden einkalkuliert werden müssen. Auch das Lernmaterial kann mit bis zu 600 Euro zu Buche schlagen, was die Weiterbildung zum staatlich geprüften Buchhalter zu einer der teuersten Fortbildungsmaßnahmen macht. Letzt kommt noch die Prüfungsgebühr der IHK mit rund 600 Euro hinzu.

Hinweis:
Die Kosten können in weiten Teilen aber über einen Studienkredit finanziert werden, denn in der Regel schnell vergeben wird. Auch die BAföG-Stellen und die Bundesagentur der Arbeit vergeben aufgrund der guten Jobchancen sehr oft ein entsprechendes Darlehen. Die BA erteilt hierzu einen Bildungsgutschein nach fachlicher Prüfung.

Kann die Weiterbildung im Nebenberuf absolviert werden?

Ja die Weiterbildung kann auch nebenberuflich durchgeführt werden, was aber nicht ratsam ist. Aufgrund der schweren Lerninhalte und des hohen Maßes an zeit welches investiert werden muss, sollte eine Weiterbildung zum staatlich geprüften Buchhalter im mit erster Priorität durchgeführt werden.