Studieren mit Kind

Kinder sind die Zukunft – das erkennen auch die Hochschulen und sonstigen Bildungsanbieter. Wer ein Studium mit Kind angehen möchte, der bekommt inzwischen vielfältige Unterstützung in finanzieller und beratender Form. An den Hochschulen kann Beratung u.a. von der zenatralen Studienberatung, von Frauenbeauftragten oder von psychosozialen Beratungsstellen in Anspruch genommen werden. Von diesen Angeboten sollte man auch wirklich Gebrauch machen, denn das Studieren mit Kind kann mit großen Belastungen einhergehen.

Gefragt ist dabei eine große Portion Mut und die Bereitschaft, Verantwortung zu übernehmen. Es geht hier um nichts weniger, als die Erziehung des Kindes und die eigene Aus- oder Weiterbildung unter einen Hut zu bringen. Selbstmanagement und Disziplin werden so in höherem Maße gefordert als bei Studierenden ohne Kind.

Besondere Herusforderungen für Studenten mit Kind:

  • Zeitliche Belastung
  • Während die Kommilitonen sich nur um Lernen und Finanzierung des Studiums kümmern müssen kommt bei Studierenden mit Kind auch noch die zeitliche Belastung durch Kinderbetreuung, Kita, Kinderarzt usw. hinzu. Das erfordert eine deutlich strengere Form des Zeitmanagements.

  • Seelische Belastung
  • Im Zusammenhang mit dieser zeitlichen Belastung kann es in Phasen von Prüfungsstress und Abgabeterminen auch zu psychosozialen Problemen kommen. Burnout, Überlastung und Prüfungsangst können einen unheilvollen Mix negativer Emotionen entfesseln. Professionelle Beratung kann vorbeugen oder einen Weg aus der Krise zeigen.

  • Finanzielle Belastung
  • Neben Kosten für Semestergebühren, Lernmaterialien, Wohnen und Ernährung kommen weitere Ausgaben für das Kind hinzu. Das reicht von den Kosten für einen Kitaplatz bis hin zu Ausgaben für Kleiung und Essen. Ein weiterer wichtiger Punkt hängt mit der größeren zeitlichen Belastung zusammen. Wer mit Kind studiert hat auch weniger Zeit, um nebenbei mit Studentenjobs dazuzuverdienen.

Studieren mit Kind erfolgreich meistern

Das klingt zunächst alles sehr negativ und nach mehr Problemen als Lösungen. Das Studium mit Kind bietet aber auch große Vorteile. Wer später eine Karriere in der freien Wirtschaft anstrebt, der wird in dieser Zeit noch viel weniger Platz für die Gründung einer Familie finden. Die Studienzeit hat in Sachen Familienplanung schon klare Vorteile. Hochschulen ermöglichen Urlaubssemester, Aufschübe bei Prüfungen und Klausuren sind für Studierende mit Kind oft möglich. Die Beratungsstellen der Hochschulen sind für Studenten kostenlos und bieten wirklich wertvolle Tipps.

Wenn die zeitliche Belastung zu groß wird gibt es auch die Möglichkeit, auf ein Teilzeitstudium umzusteigen. Das kann gerade in der heißen Phase des Masterstudiums sinnvoll sein. Es bring nichts, wenn man sich mehr Arbeit aufbürdet, als man verkraften kann. Die Abschlussnote im Masterstudium kann ein Türöffner für die später Karriere in Wirtschaft oder Wissenschaft sein. Es lohnt sich als, hier mehr Zeit zu investieren und einen guten Abschluss hinzulegen.

Der finanzielle Aspekt

Studierende mit Kind sollten sich frühzeitig um Fördermöglichkeiten in finanzieller Hinsicht informieren. Oft gibt es spezielle Stipendien oder Förderprogramme für Eltern im Studium.

Elterngeld

Studierende mit Kind haben Anspruch auf Elterngeld. Dabei spielt für die Berechnung ein etwaiges vorheriges Einkommen eine Rolle. Wer also vor der Geburt des Kindes neben dem Studium Geld verdient hat, der kann Anspruch auf ein Elterngeld haben, das über den Sockelbetrag von 300 Euro / Monat hinaus geht.

Eine Einschränkung besteht hier allerdings für Studierende, die Bafög empfangen. Das Elterngeld wird auf das Bafög als Einkommen angerechnet. Das betrifft zumindest alles was über 300 Euro Elterngeld hinaus geht. Dieser Überbetrag würde zu einer Reduzierung des Bafögs führen. Wer mit Kind studiert und auf Bafög und Elterngeld zurückgreift, der wird also nicht über den Mindestbetrag von 300 Euro Elterngeld pro Monat hinauskommen.

Kindergeld

Studierende mit Kind haben natürlich auch Anspruch auf Kindergeld für dieses Kind. Das sind derzeit für das erste und zweite Kind 184 Euro / Monat.

Mutterschaftsgeld

Hierbei handelt es sich um eine finanzielle Unterstützung für Mütter kurz vor bis wenige Wochen nach der Geburt. Die Voraussetzung ist allerdings, dass durch die Geburt ein versicherungspflichtiges Arbeitsverhältnis unterbrochen werden muss.

Interessant ist das also nur für Studierende, die neben dem Studium einen versicherungspflichtigen Job hatten oder das Studium neben dem Beruf absolvieren.