Sitzhaltung am Schreibtisch – So vermeidet man im Studium Rückenprobleme

Schon lange ist bekannt, dass unsere heutigen Arbeitsbedingungen eine Vielzahl von spezifischen gesundheitlichen Störungen auslösen. Viele Menschen klagen über Rückenbeschwerden aufgrund der Position, in der sie ihre Arbeit verrichten. Probleme mit dem Rücken machen in Deutschland jedes Jahr rund ein Viertel der Krankmeldungen aus. Interessant ist hier, dass dieser Anteil bei den über 45jährigen auf mehr als die Hälfte der Krankmeldungen ansteigt.

Dies ist ein Indiz dafür, dass Rückenschmerzen sich langsam entwickeln und irgendwann als gravierendes Problem auftreten. Damit man also seiner Arbeit nachgehen und sich so bewegen kann, wie es für ein erfülltes Leben notwendig ist, sollte man ein paar Dinge beachten: So ist es wichtig, schon zu Beginn seiner beruflichen Tätigkeit – und dazu zählt auch ein Studium – darüber nachzudenken, wie man seinen Arbeitsalltag bezüglich Ausstattung und Gewohnheiten so ideal wie möglich organisieren kann, um möglichen Gesundheitsschäden vorzubeugen.

Wie sieht ein idealer Arbeitsplatz aus?

Wir sitzen immer öfter und immer länger vor dem Computer, um unserer Arbeit nachzugehen. Stehen Seminar- oder gar Abschlussarbeiten an, beläuft sich die Zeit, die man vor dem Bildschirm sitzt auf sechs Stunden täglich. Meist sind es jedoch wesentlich mehr. Also ist es wichtig, sich Gedanken über die ideale Ausstattung seines Arbeitsplatzes zu machen. Für dessen Organisation ist die Ergonomie eine wesentliche Quelle für die Kriterien, nach denen man sein Büro, oder zumindest seinen Schreibtisch organisiert. Auch für kleine Budgets gibt es viele Möglichkeiten, sich so einzurichten, wie es den Erfordernissen entspricht und die richtigen Büromöbel zu finden.

Die richtige Sitzhaltung ist die halbe Miete

Als erstes gilt es, auf das Verhältnis von Stuhl und Schreibtisch zueinander zu achten. Diese sollte der Körpergröße entsprechen, und zwar ist darauf zu achten, dass Ober- und Unterschenkel sowie Ober- und Unterarme einen rechten Winkel zueinander haben und dass sich die Tastatur und die Maus auf einer Ebene mit Ellenbogen und Handflächen befinden. Die Füße müssen fest auf dem Boden stehen, eventuell muss man eine kleine Fußstütze unter dem Schreibtisch unterbringen. Deswegen sollte der Bürostuhl auch höhenverstellbar und seine Lehne beweglich sein.

Am günstigsten ist es, wenn der Bildschirm parallel zum Fenster steht, da dann das Licht sich nicht im Bildschirm spiegeln kann und man auch nicht vom eintretenden Licht geblendet wird.
Übrigens sind Notebooks nicht für längeres Arbeiten geeignet (Stichwort Seminar-Arbeit) – zumindest nicht ohne einen Notebookständer. Notebooks sorgen schnell dafür, dass man eine gebückte Haltung annimmt. Arbeitet man den ganzen Tag in dieser Haltung, merkt man das Abends durchaus in den Knochen!

Kriterien für eine „gesunde Arbeitsecke“

Was den Schreibtisch betrifft, sollte er eine bestimmte Größe nicht unterschreiten. Allgemein gilt als Mindestgröße 80 x 160 cm als Richtlinie, damit Bidlschirm sowie alle nötigen Utensilien gut darauf Platz finden. Eventuell kann man so auch einen zweiten Bildschirm einrichten, was für viele Arbeiten eine enorme Erleichterung bedeutet. So kann man Recherchieren und Schreiben , ohne ständig zwischen den Anwendungen zu wechseln. Auch ein zweiter Schreibtisch im rechten Winkel zum ersten aufgestellt, kann sehr nützlich sein, und ist mit einem Drehstuhl leicht zu erreichen.

Der Bürostuhl sollte zumindest einigen Grundanforderungen entsprechen. Eine Rückenlehne ist sehr wichtig, um den Rücken zu stützen. Auch Armlehnen sind angeraten, denn sie entlasten die Schulter- und Nackenpartie. Der empfindlichste Teil des Rückens, der durch langes Sitzen enorm gestaucht wird, freut sich über einen Bürostuhl mit einer Wippmechanik (Noch besser ist eine Synchronmechanik). Diese kleine Bewegung hält die Bandscheiben in Bewegung, wodurch sie regelmäßig durchblutet werden. Solche Stühle sind im Fachhandel schon ab ca. 150€ erhältlich (siehe http://www.bueromoebel-experte.de).

All diese Ratschläge sind auf die Benutzung eines PCs ausgerichtet. Wie weiter oben bereits angesprochen, ist für Benutzer eines Laptops die Situation noch etwas komplexer. In Hinblick auf die ergonomischen Arbeitsabläufe ist ein Laptop sehr viel ungünstiger, weil die Tastatur und der Bildschirm zusammenhängen und nicht einzeln regelbar sind. Noch dazu sind sie in der Regel kleiner und niedriger. Wenn man viel mit dem Notebook arbeitet, ist es eine gute Idee, zumindest eine Maus und eine externe Tastatur anzuschließen.

In Bewegung bleiben

Ein wichtiger Ratschlag ist es dann, wie bei allen Dingen, die man macht: Auch mit dem Sitzen sollte man es nicht übertreiben. Mindestens ein Mal pro Stunde, wenn es geht, noch öfter, sollte man seine Position verändern, am besten kurz aufstehen und ein wenig herumlaufen. Auch für die Augen ist dies eine gute Abwechslung. Wenn man zu Hause arbeitet, ist eine kleine Unterbrechung in Form einer mechanischen Tätigkeit, wie etwas aufräumen oder zum Beispiel auch Wäsche aufhängen oder im Gehen telefonieren, eine gute Abwechslung für den Rücken.

Einige Minuten genügen, um Abstand zu gewinnen und seinen Körper auf eine andere Art und Weise zu bewegen. Längere Pausen haben sich als nicht so günstig erwiesen.

Es gibt auch extra für Bildschirmarbeiter konzipierte Mini-Übungsprogramme. Die Becken- und die Nackenmuskulatur brauchen einmal pro Stunde für einige Minuten ein gewisses Maß an Kontrastbewegungen, um ihre Elastizität nicht zu verlieren. Hierbei gibt es mittlerweile eine Reihe von kleinen Übungsfolgen für Büro- und Bildschirmarbeiter. Sogar viele Krankenkassen bieten ihren Kunden kleine Tipps für einige Minuten Gymnastik zum Ausgleichen einer monotonen Schreibtischarbeit an. Zahlreiche Ratgeber sind kostenlos im Netz einsehbar.